Blüten entfalten sich – und zwar nicht nur auf den Almwiesen: Pflegeprodukte mit Edelweiß, Ringelblume und Co. sind gerade ziemlich angesagt und punkten mit beachtlichen Benefits
Sie sprießen aktuell nicht nur in gärten, auf weiden und am wegrand, sondern auch in Beauty-Regalen: Blüten. Zu Recht, denn die zarten Pflänzchen sind echte Pflegewunder. „In Wurzeln, Stielen und Blättern stecken jede Menge sekundäre Pflanzenstoffe“, erklärt Mareike Peters, Gründerin der Naturkosmetikmarke NKM aus München. „Diese helfen bei den unterschiedlichsten Hautproblemen, von Pickeln über Falten bis hin zu Ausschlägen.“
Ein besonders breites Wirkspektrum bieten Blüten aus alpinen Regionen. Der Grund: Die hohe Anpassungsfähigkeit an extreme Witterungsbedingungen und die außergewöhnlich große Artenvielfalt. „Edelweiß“, sagt die Expertin, „wirkt zum Beispiel straffend, da es einen zusammenziehenden Effekt auf die Haut hat.“ Das macht die Queen der Alpenblüten zu einem beliebten Inhaltstoff in Cremes und Seren – allerdings nur in der kultivierten Variante. In der Natur steht sie nämlich unter Schutz und darf nicht gepflückt werden. „Das wilde Stiefmütterchen“, schwärmt Mareike Peters weiter, „wirkt beruhigend bei Entzündungen wie Akne. Eine ähnliche Wirkung hat Kamille.“ Weitere Favoriten der Fachfrau: Ringelblumen, die die Wundheilung pushen, oder Rosen, deren Blütenwasser besonders feuchtigkeitsspendend wirkt. Letzteres würde per Destillation gewonnen, so die Expertin. Dabei lasse man Wasserdampf durch die Blütenblätter strömen, der ihnen zusätzlich ätherische Öle entzieht und das abgekühlte Wasser richtig gehaltvoll macht. Aber Vorsicht: Einige ätherische Blütenöle können, so Peters, Kontaktallergien bei Menschen mit empfindlicher Haut auslösen, beispielsweise Schopflavendel-, Jasmin- oder Nelkenöl.
Neben dem Destillationsverfahren werden die Wirkstoffe vor allem extrahiert, indem man Blüten in ein Alkohol-Wasser-Gemisch oder in Öl einlegt und wartet, bis sich die einzelnen Substanzen herauslösen. „Diese Verfahren sind zwar sehr aufwändig, lohnen sich aber allemal. Denn die Nachfrage nach Pflegeprodukten mit Blüten ist größer denn je“, erklärt die Unternehmerin. Das liegt daran, dass natürliche Heilverfahren und Regionalität im Trend sind. „Wir haben erkannt, dass sich die besten Mittel oft direkt vor der Haustür befinden“, sagt der Beauty-Profi. Ein weiterer Pluspunkt der zarten Blüten: Sie bringen nicht nur tolle Duftnoten, sondern auch viele bunte Farben mit und sind daher superhübsch anzuschauen … in der Natur wie auch in Fläschchen und Tiegeln.
Wunderkraft der Blüten
– 1 Schafgarbe schützt die Haut: Körpermilch „Bergheu“ von Trehs (ca. 22 Euro).
– 2 Reinigt sanft mit Ringelblumenextrakt:
Gesichtswasser von SonnenMoor (ca. 9 Euro).
– 3 Nährend mit Rose: Lippenpflegestift von Alpienne (ca. 14 Euro).
– 4 Lindenblüte beruhigt: Toner von Saint Charles (ca. 25 Euro).
– 5 Glättet mit Kamillenblüten und Edelweiß: „Algen-Hyaluronserum” von NKM
(ca. 32 Euro).
– 6 Pflegt die Haut zart mit wildem Stiefmütterchen: Feuchtigkeitsmaske von Susanne Kaufmann (ca. 50 Euro).