Auf ein Wort mit Prinz Berlin

„Der kleine Prinz“ ganz groß: Wie ein Schal zum Startschuss für ein Modelabel wurde.

Zaza Börm & Mutter Stephanie von Prinz BerlinSchlicht, hochwertig, vielseitig: Handgestrickter Kaschmir, moderne Schnitte und ein feines Gespür für Stil – das Münchner Label PRINZ BERLIN verbindet urbane Lässigkeit mit alpiner Eleganz. Gegründet wurde es mitten in der Corona-Zeit von Zaza Börm und ihrer Mutter Stephanie – mit einem einzigen Schal und viel Herzblut. Mittlerweile ist aus dem Herzensprojekt ein echtes Slow-Fashion-Label geworden, das für hochwertige Materialien, zeitloses Design und gelebte Vielfalt steht. Im Interview erzählt Zaza, warum der „Kleine Prinz“ immer noch das Herzstück der Kollektion ist, was Mode mit Haltung zu tun hat und warum ein Seidentuch manchmal das perfekte Wiesn-Accessoire sein kann.

Was war die Idee hinter der Gründung von PRINZ BERLIN – und wie ist der Name entstanden?
Die Idee entstand während der Corona-Zeit. Damals habe ich zusammen mit meiner Mutter Stephanie PRINZ BERLIN gegründet. Angefangen hat alles mit dem „Kleinen Prinzen“ – einem handgestrickten Kaschmir-Kurzschal, der von einem Netzwerk älterer Damen in Deutschland hergestellt wurde. Aus diesem Herzensprojekt ist nach und nach ein ganzes Label entstanden. Heute sind wir zu dritt im Gründerteam: Mit Luisa ist eine enge Freundin und kreative Powerfrau hinzugekommen, die uns perfekt ergänzt. Der Name „Prinz“ stammt übrigens von Stephanies Mädchennamen. Da ich damals noch in Berlin lebte, war der Markenname geboren.

Wie würdet ihr eure Marke in drei Worten beschreiben – und welche Werte verkör-pert sie?
Modern. Hochwertig. Zeitlos. Wir wollen Kleidung machen, die man immer wieder gerne trägt – klar im Design, aber mit Charakter. Und mit einer Qualität, die man spürt.

Gibt es die typische PRINZ BERLIN-Trägerin – oder setzt ihr bewusst auf Vielfalt?
Wir setzen auf jeden Fall auf Vielfalt! Unsere Stücke sollen in viele verschiedene Leben passen, sei es zur Jeans im Alltag oder zur eleganten Hose am Abend. Am schönsten ist es, wenn unsere Kundinnen die Stücke auf ihre eigene Art und Weise interpretieren.

In euren Kollektionen treffen urbane Mode und alpine Elemente aufeinander. Welche Rolle spielt für euch die Tracht?
Wir kommen aus München, daher ist die Nähe zur Tracht für uns selbstverständlich. Wir lieben Materialien und Farben, die sich gut damit kombinieren lassen. Trotzdem gestal-ten wir unsere Kollektionen so, dass sie auch außerhalb der Wiesn funktionieren.

Gibt es ein Signature-Piece, das eure Handschrift besonders zeigt?
Ganz klar: der „Kleine Prinz“. Mit ihm hat alles angefangen – er steht sinnbildlich für un-sere Werte. Auch unsere Seidentücher sind typisch für uns: Sie sind schlicht, hochwertig und haben das gewisse Etwas.

Welche Stücke passen besonders gut zur Tracht – etwa für die Wiesn?
Unsere Seidentücher sind die perfekte Ergänzung zum Dirndl. Wenn es abends kühler wird, sind unsere Kaschmirschals oder Bandeaus die perfekten Begleiter.

Wie wichtig sind euch Nachhaltigkeit und Qualität?
Sehr wichtig. Wir arbeiten mit kleinen, familiengeführten Betrieben zusammen und wis-sen daher genau, wo unsere Materialien herkommen. Ein Produkt kommt erst dann auf den Markt, wenn wirklich alles passt – lieber weniger, aber dafür besser.

Wie genau entsteht bei euch ein neues Kleidungsstück?
Ganz ehrlich? Oft ganz spontan. Wir sind ein kleines, kreatives Team. Jeder bringt Ideen ein und wenn eine Idee Potenzial hat, setzen wir sie gemeinsam um. Das gibt richtig gu-te Energie.

Gibt es ein Teil aus eurer aktuellen Kollektion, das euch besonders am Herzen liegt?
Nach wie vor ist es der „Kleine Prinz“. Er ist emotional, hochwertig und einfach immer tragbar. Bis heute ist er einer unserer Bestseller.

Wie wichtig ist euch der Austausch mit eurer Community?
Extrem wichtig! Wir lieben es, direktes Feedback über Pop-ups oder Social Media zu be-kommen. Daraus entstehen oft neue Ideen. Auch konstruktive Kritik ist für uns sehr wert-voll, denn nur so können wir uns weiterentwickeln.

Gab es auf eurer Reise schon besonders emotionale Momente?
Sehr viele! Gerade am Anfang war es nicht einfach, vor allem im Vertrieb bekommt man auch mal Gegenwind. Aber gerade diese Momente haben uns wachsen lassen. Wir haben gelernt, dass nicht alles für jeden passen muss – und das ist in Ordnung.

Was sind eure Pläne für die Zukunft?
Ende Juli bringen wir unsere erste Ready-to-Wear-Kollektion auf den Markt. Das ist ein Riesenschritt für uns! Wir sind sehr stolz und glücklich. Aber wir haben noch viele weitere Ideen, das ist definitiv erst der Anfang.


PRINZ BERLIN
www.prinzberlin.com

© Fotos: PRINZ BERLIN